Protestfolgen?Schavan kündigt Erhöhung des BAföG an
Im Koalitionsvertrag wird das BAföG mit einem Satz abgehandelt: "Wir wollen das BAföG sichern und weiterentwickeln." Das bedeutet nicht viel mehr, als dann Ende Oktober auch Bundesbildungsministerin Schavan in einem Interview mit dem Handelsblatt ausführte. Es solle im Grunde alles beim Alten bleiben. Demnach gebe es keine Pläne für eine Erhöhung der Fördersätze und Freibeträge. Es habe ja 2008 bereits eine deutliche Anhebung gegeben. Was sie dabei unterschlag, war die Tatsache, dass es die erste Erhöhung nach sieben Jahren war.
Betont hatte sie damals, dass die Stipendien-Pläne nicht zu Lasten des BAföG gingen. Die Pläne sehen vor, dass langfristig 10% der Studierenden monatlich 300 Euro als Stipendium bekommen – zusätzlich zum BAföG oder sonstigen Leistungen. Die Stipendien-Pläne wären allerdings doch zu Lasten des BAföGs gegangen: Wenn man das BAföG nicht den steigenden Lebenshaltungskosten anpasst (und so sollte es ja laut Aussage von Schavan sein), handelt es sich um eine schleichende Aushöhlung.
Herbst-Proteste nehmen zu
Im Sommer hatten bereits Hunderttausende Studierende und SchülerInnen (letzte werden von Medien und Politik leider fast vergessen) für diverse Anliegen in Sachen Bildung demonstriert. Neben dem Thema "Bologna-Reform" (die Einführung von Bachelor/Master) stand auch ein Ausbau der Studienfinanzierung auf der Agenda. Getan hat sich in beiden Punkten bisher nichts – in Sachen Bologna gab es lediglich eine Menge Ankündigungen ohne wirkliche Substanz.
Nachdem heute beim "International Student's Day" Zehntausende in Deutschland auf der Straße waren und auch diverse Unibesetzungen (wenn auch noch nicht mit der Wucht wie in Österreich) laufen, scheint die Bundesbildungsministerin auch in Sachen BAföG zumindest eine Ankündigung machen zu wollen.
Doch eine BAföG-Erhöhung?
In Interviews (z.B. für die Frankfurter Rundschau) hat Bundesbildungsministerin Schvan heute entgegen ihren Aussagen vor einigen Wochen doch eine BAföG-Erhöhung in Erwägung gezogen. Wortwörtliche sagte sie: "Ich halte eine Bafög-Erhöhung für richtig und werde sie den Ländern und dem Bundeskabinett vorschlagen."
Weiterhin kündigte sie an, die Altersgrenze "flexibilisieren" zu wollen. Sie denkt dabei offenbar vor allem an Frauen, die kurz vor dem 30 Lebensjahr Kinder bekommen und danach dann kein BAföG-gefördertes Studium mehr aufnehmen können. Das wolle sie ändern.
Nebenbei machte Schavan aber auch eine Aussage, die sie kaum beliebter machen wird: "moderate" Studiengebühren halte sie für angemessen.
KultusministerInnen nachsitzen!
In Sachen "Bologna-Reform", insbesondere also der oft mißglückten Einführung von Bachelor/Master-Studiengängen, gab es bisher keine konkreten Änderungen. Zustimmung wurde zwar von verschiedenen Seiten geäußert, Schuld waren aber immer nur die anderen. In Bezug auf die Forderungen der durchaus in großer Zahl an den Protesten beteiligten SchülerInnen (verkürztes Abitur wieder abschaffen, eine Schule für alle, mehr LehrerInnen, kleinere Klassen etc.) war es noch schlimmer: Diese wurden größtenteils ignoriert.
Damit die KultusministerInnen der Länder dies nicht weiter tun und damit auch in Sachen Bachelor/Master-System wirkliche Änderungen kommen, steht ein weiterer Protesttermin schon fest. Am 10. Dezember bei der nächsten Kultusministerkonferenz (KMK) soll es zu einer Demonstration und friedlichen Blockade der KMK unter dem Motto "KultusministerInnen nachsitzen!" kommen.
Und Schavan?
Die Ankündigung von Bundesbildungsministerin Schavan in Sachen BAföG ist zunächst einmal nur eine Ankündigung. Bis zur Umsetzung ist es ein langer Weg. Davon abgesehen, dass man nicht wirklich einschätzen kann, wie sehr ihr diese Ankündigung am Herzen liegt (eigentlich war sie nie ein Fan des BAföG): Ein noch größeres Problem liegt vermutlich darin, dass spätestens der Bundesfinanzminister bremsen wird. Von den Landesfinanzministern ganz abgesehen: die Kosten des BAföGs werden zu 35% von den Ländern getragen.
Weitere Proteste sind also unbedingt nötig, damit aus der heutigen Ankündigung auch wirklich etwas werden kann. Sonst ist die Ankündigung schnell vergessen. Gelegenheit, Frau Schavan und alle anderen daran zu erinnern, besteht z.B. bei den anhaltenden "Besetzungen" und bei der geplanten Aktionswoche Anfang Dezember.
Selbst wenn dann eine BAföG-Erhöhung kommen sollte: Die für die Stipendien-Pläne verplanten Gelder sind trotzdem weg und werden auch in Zukunft für andere Dinge fehlen.
Erste Reaktionen
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt die Ankündigung. Allerdings solle sie dann auch umgehend einen Gesetzesentwurf vorlegen. Inhaltlich fordert das für Hochschulen verantwortliche GEW-Vorstandsmitglied Andreas Keller: "Wir brauchen höhere Bedarfssätze, die mit den steigenden Lebenshaltungskosten Schritt halten. Höhere Freibeträge sollen dafür sorgen, dass deutlich mehr Studierende als bisher gefördert werden. Zudem muss die Altersgrenze von 30 Jahren endlich gestrichen werden, damit Absolventinnen und Absolventen von Bachelor-Studiengängen auch nach einer Unterbrechung ihres Studiums problemlos ins Masterstudium gehen können." Vor allem solle auch das Schüler-BAföG an weiterführenden allgemeinbildenden Schulen ab Klasse 10 wieder eingeführt werden (z.Z. gibt es hier nur in Ausnahmefällen BAföG).
Auch das Deutsche Studentenwerk (DSW) freut sich über die Ankündigung. "Das ist ein wichtiges und richtiges Signal an die Studierenden, die sich in den vergangenen Tagen mit Macht für bessere Studienbedingungen und eine bessere Studienfinanzierung engagiert haben", erklärte der Präsident des Deutschen Studentwerks, Rolf Dobischat.
Kai Gehring, Sprecher für Hochschulfragen von Bündnis 90/DIE GRÜNEN urteilt härter: "Mit ihrer Ankündigung verabreicht Beschwichtigungsministerin Schavan den streikenden Studierenden eine Beruhigungspille und versucht, den Protesten Wind aus den Segeln zu nehmen. (...) Mit den Mitteln, die Schwarz-Gelb ins Nationale Stipendienprogramm stecken will, ließe sich das BAföG sofort um 10 Prozent erhöhen. Für Studienberechtigte aus einkommensarmen Elternhäusern brächte dies eindeutig mehr."
Weiteres zum Thema
- Hintergrundtexte zum Thema Bildungsstreik und -reform
- Studierendenproteste an deutschen Universitäten: Feuer und Flamme für Bildung (16.11.2009)
- unsereuni.at: Studierendenproteste in Österreich (04.11.2009)
- Neue Bundesregierung: Bildungspolitik vor allem für "Leistungsstarke" (28.10.2009)
- bildungsstreik.net - bundesweite Seite
- unsereunis.de - Übersicht über aktuelle Proteste
Kommentare zu diesem Artikel
1. huba kommentierte am 18.11.2009 um 09:23:25 Uhr
Ich glaub nicht dran
Der Berg kreißte und gebar eine Maus, nach diesem Muster vollzieht sich doch Bildungspolitik in diesem Land. Wenn am Ende eine 5% Erhöhung in 2011 erreicht wird, jubelt die Politik. Auch wenn damit nicht einmal die Steigerung der studienbedingten Kosten von 2009 und 2010 aufgefangen wird.
Es gäbe genug Baustellen im BAföG, die man vorrangig bearbeiten könnte. Eine Altersgrenze von 35 Jahren z.B. für Bachelor Master Studiengänge würde die unterschiedliche Regelung in einzelnen Bundesländern endlich aufheben. Eine Lösung für die Förderung der Weiterbildung (Studium)von zweistufigen fachschulischen Ausbildungen - wie Erzieherin - würde vielen helfen. Eine generelle Einbeziehung aller BAföG Empfänger in die KDU des SGB II könnte Wohnkosten am Hochschulort erträglich machen.
Nach 3 Jahren angeblicher Planung endlich eine Lösung erarbeiten, welche den bedürftigen Studierenden im EU - Ausland eine Finanzierung der Studiengebühren ab dem 2. Jahr ermöglicht..........
Aber das werden die Länder schon aus Kostengründen zu verhindern wissen......
2. Toffee kommentierte am 18.11.2009 um 10:34:33 Uhr
Unfair!
Schon wieder soll das Bafög erhöht werden??? Ich sehs absolut nicht ein, dass wir so vielen Studenten noch mehr Geld in den Arsch schieben, es ist jetzt schon viel mehr als genug!!!! Wer den Bafög Höchstsatz bekommt, kriegt ja schon 640€ pls Kindergeld, das sind über 800 im Monat!!!! Wie wärs mal mit selber arbeiten gehen? Die Studenten nämlich, die aus dem "Mittelschichtsloch" kommen, ziehen wieder die Arschkarte, da sie ja dann immernoch kein Bafög bekommen und auch von ihren Eltern keine 800€ monatlich einfach mal so geschenkt bekommen.
Das ist eine riesige Ungerechtigkeit!!!!!
3. HH_Student kommentierte am 18.11.2009 um 12:21:30 Uhr
@toffee, unglaublich wie naiv
@ Toffee
Deine Vorstellung geht z.T. sehr an der Realität vorbei. Kindergeld kriegt man mit dem 25. Lebensjahr NICHT mehr (nicht wie früher mit 27). ich z.B. habe mit 21 meinen Bachelor begonnen. Bis ich den fertig hab und mit dem Master anfange (vorraussichtlich hoffentlich mit 25), kriege ich kein Kindergeld mehr! Dann habe ich "nur" meinen fast Bafög-Höchstsatz. Arbeiten neben master in der Regelstudienzeit ist auch kaum möglich, bei den Ansprüchen teilweise wie gute Englischkenntnisse (da seminare z.T auf englisch). Welcher Arbeitgebergeber nimmt einen auch für max. 1mal pro Woche??? (bzgl. Regelstudienzeit: länger kriegt man ja kein Bafög mehr, wie noch bei den Diplomstudiengängen, wo man "ohne Grundangabe" 2 Semester studieren konnte und dann auch das Bafög bekommen hat).
Zum anderen sind die Kosten wie Energie, Mieten und und und sehr gestiegen. Dazu ist das Leben in Hamburg bes. teuer! Wenn man argumentiert, dass schon vor einem Jahr Bafög erhöht wurde, muss man bedenken, dass es die 1. Erhöhung nach 7 Jahren war!
Das Leute, die kein Bafög kriegen, z.T. echt schwer haben, das weiß ich auch. Die haben es auch oft schwerer. Aber so auf Bafög-Empfänger raufzuhauen....
Außerdem - bis das durchgesetzt - kann ein sehr langer Weg sein, wie im 1. Post beschrieben.
Das ich im Bachelor durch mein Kindergeld mehr Geld habe, ist wieder gleich relativiert, da der Bachelor bei mir teurer als der Master ist (z.B. durch einen verpflichtenden Auslandsaufenthalt, Exkursion).
Grüße Student aus Hamburg
4. bafögempfanger kommentierte am 18.11.2009 um 14:58:23 Uhr
@toffee
@toffee Eine echt absurde Rechnung hast du da aufgemacht hast und unverschämt dazu. Unglaublich wie uniformiert und ignorant man sein kann.Naja, hast ja auch keine Ahnung wie es ist, wenn man wirklich kein Geld hat und schaun muss wie und ob man sich was zum Essen lesten kann. Ich bekomme 584 Euro, ohne Kranken-Pflegeversicherung und OHNE Kindergeld,(377 Bafög + 207 von meinem Vater)...das ist alles.KEINE 800 Euro!!! Denn mein Vater kann mir das Kindergeld nicht "obendrauf" geben, dass muss er gesetzlich gesehen auch nicht. Er kann das Kindergeld mit seinem Anteil am Bafög verrechnen, dass macht er auch. DAs Geld kann man auch nicht so einfach verprassen, wie es bei dir anklingt... nein. Davon (584Euro)muss man die Miete zahlen, Semestergebühren, Bücher, Telefon Strom, Kleidung... etctec, da würdest du mit den Ohren schlackern. Aber dir muss ja sowas nicht erzählen, denn dein Papi und Mami haben dich nie ernsthafte (Geld)not spüren lassen. Abenteuerlich wie man sich als das Mittelschichtsloch bezeichnen kann. ich weiss wieviel mein Vater verdient, wirklich nicht wenig... aber um überhaupt kein Bafög zu bekommen müssen die Eltern muss man mindestens besser-besserverdienend sein...(untere) Oberschicht, also auf keinem Fall dem "Mittelschichtsloch" angehören, denn dann würdest du wenisgtens ein paar Euro bekommen.Wieviel verdienen dein Eltern netto? DAs würde mich wirklich interessieren. Übrigens bekommen nur 25% der Studenten Bafög, der Rest der Studenten(elterschaft) ist einfach zu reich. So einfach ist das. Unglaublich wer oder was sich zur Mittelschicht zählt. Da wird mir ganz übel.
5. Freigeist kommentierte am 18.11.2009 um 15:24:25 Uhr
Was soll das bringen?
Bafög-Erhöhung? Wozu das denn?! Als ob das irgendwas an der Situation der Unis ändern würde. Die Erhöhung ist nur Mittel zum Zweck, um die Studenten zu besänftigen und ruhig zu stellen. Das Geld sollten sie lieber direkt in die Unis stecken, anstatt uns zum Schweigen bringen zu wollen um mit ihrer Heuchel-Sozialpolitik im Sinne der Wirtschaft fortfahren zu können!
6. Mitstreiker2009 kommentierte am 18.11.2009 um 22:05:09 Uhr
Raus mit der Altersgrenze!
Solange die Altersgrenze drin bleibt, wird für Arbeitnehmer das lebenslange Lernen nach einem ersten Abschluss und/oder bisheriger Arbeitszeiten unmöglich bleiben, weil ihnen einfach die Mittel für einen weiteren oder ersten Abschluss fehlen.
Deswegen: Raus mit der Altersgrenze- um Dtld wieder Chancen und eine Zukunft zu geben!
Solidarische Grüße an alle Protestierenden und Besetzenden!
P.S.: Aufruf an die noch nicht Aktiven: Macht mit! Es geht um Eure Zukunft und Euer Leben!
7. News - Update kommentierte am 19.11.2009 um 19:19:48 Uhr
höheres Bafög erst vieel später
[bitte keine zu langen Zitate aus anderen Medien! Sinngemäß stand hier:]
Offenbar will Schavan ihren Vorschlag, das BAföG zu erhöhen nur auf die gesamte Legislaturperiode bezogen wissen, 2010 soll es noch nichts geben.
8. Shoshauna kommentierte am 19.11.2009 um 11:48:29 Uhr
Toffee hat einfach recht!!!
TOFFEE HAT ABSOLUT RECHT!!! Naiv seid ihr beeimerten Bafögempfänger. Jammert rum, dass ihr nicht ALLES von eurem Bafög bezahlen könnt. Dann bewegt euren Arsch zur Arbeit. Einen 400-Euro-Job kann jeder Student noch machen. Dann ist eben Schluss mit Party und Saufen am Wochenende!!!
Es geht (Toffee) darum, dass es sehr viele Leute gibt, die ungerechterweise überhaupt kein Bafög bekommen. Und das Mittelstandsloch gibt es sehr wohl. Du musst nur zwei Eltern haben, die "alles richtig gemacht haben" und in diesem Land beide berufstätig sind und schon bist du gearscht und kriegst Null Bafög, während die Kinder irgendwelcher Leute, die nichts in die Steuerkassen Deutschlands einzahlen wieder die meiste Knete abgreifen. Und dann noch protestieren, dass es nicht reicht.
Ich hab nun mein komplettes Studium mit nebenher arbeiten finanziert, 20 Stunden die Woche!! Mich für Studiengebühren und Auslandsaufenthalt verschulden müssen!! Ich werde einen Einser-Abschluss machen und habe trotzdem schlechtere Startchancen, denn ich kann es mir nicht leisten, meinen Job für irgendwelche unbezahlten Praktika sausen zu lassen.
Ich wäre dafür, Bafög ohne Gegenleistung rigoros abzuschaffen. Zahlung nur gegen Leistungsnachweise und diese sollen jedes Semester eingereicht werden und nicht erst nach dem vierten, wo bei vielen schon längst alles zu spät ist und das Bafög verfrühstückt!! Weg mit Altersgrenzen etc. Leistung soll zählen. Über alle Klassen hinweg. Dann kann auch das talentierte Kind aus schlechteren sozialen Schichten an die Uni. Und diese ganzen Schwachmaten, die die Unis verstopfen, Bafög kassieren und ein A nicht von einem U unterscheiden können und meinen, bloss weil sie Baföganspruch haben, haben sie auch Anspruch auf einen Studienabschluss würden endlich rigoros rausfliegen und es könnte wieder ein gewisses Niveau an den Hochschulen einziehen!!!
Jaja, Deutschland braucht mehr Studienabgänger. Aber doch nicht um jeden Preis. Doch nicht mit dem Preis, dass so ein Bachelor nichts mehr wert ist, weil einfach jeder Dulli durchgeschleift wird, bloss um die Absolventenzahlen zu liefern.
Und nicht dass hier jemand denkt, hier motzt das reiche Oberklassenkind: Meine Eltern sind Gastarbeiter, ich habe Migrationshintergrund, habe dennoch Abi unter Rechtsanwalts- und Ärztekindern gemacht mit allen Schikanen dieser Leute, beherrsche die Rechtschreibung dennoch um Lichtjahre besser als meine deutschen Mitstudenten und habe mir alles selbst erarbeitet!
So nun bin ich fast fertig mit dem Studium, in den letzten 3 Jahren hatte ich deswegen kaum Freizeit und Privatleben und jetzt wollen die Bafögempfänger, dass ich mit ihren protestieren gehe und meine letzten paar Stunden Freizeit opfere, damit sie mehr Kohle kriegen? Die können mich mal!!!
9. @ "toffee hat einfach recht" kommentierte am 19.11.2009 um 14:50:33 Uhr
Klarstellungen...
Also, so eine Diskussion auf DEM Niveau wie von toffee und ihrem "Unterstützer" hat nicht viel sinn. Es soll hier nicht zu einem Streit "Bafög-empfänger vs. Nciht..." ausarten.
Hbe überlegt mich nicht dazu zu äußern, aber was hier für .... verzapft wird...
1. Ich habe auch angefügt, dass mancher nicht Bafög-empfänger, sogar viele, es schwer haben, auch schwerer als Bafög-Empfänger.
2. Ich nehme jetzt Staatshilfen (Bafög) in Anspruch, jedoch zahle ich das zu 50% in Zukunft zurück und werde hoffentlich noch viel als Arbeitnehmer in die Sozialkassen etc. einzahlen.....
3. ich arbeite 1mal die Woche, jedoch wenn man in der Regelstudienzeit im Bachelor bleiben will oder nicht viel länger studieren will oder kann oder sollte, dann bleibt wohl nicht viel Zeit nebenbei.
Außerdem: Ich habe das Glück so einen flexiblen Nebenjob zu haben, jedoch wollen viele arbeitgeber Studenten für 2 oder 3 Tage die Woche, dann noch festgelegte Tage, wie willst du als Bachelor oder Master Student mit Anwesentheitspflicht in den meisten Fällen arbeiten gehen? Geschweige von Jobs zu finden, die so flexibel sind wie meiner.
außerdem gebe ich mein Geld, was ich zusätzlich verdiene, kaum für party oder so aus, man hat vielleicht auch andere Hobbys/Interessen wie Musik (aktiv/passiv), Sport etc. oder eine Freundin, Freunde etc. ???? Schön dass du ca. 60h pro Woche insgesamt arbeitest (studium+Job)...
Ich muss mein Geld z.B. für Pflichtexkursionen im Rahmen meines Studiums ausgeben. Und da wird nicht gesoffen, nein Feldarbeit steht an!!!
Mit 50h Arbeitsbelastung bin ich voll ausgelastet. Ich habe schließlich auch meine Freundin, Freunde, bin im Sportverein lesitungsmäßig etc. Ich bin sparsam, aber muss nicht jeden Euro 2mal umdrehen.
4. Schon mal daran gedacht, ob nicht jemand soziale, psychische Probleme (temporär) hat? Das man dann nicht so belastungsfähig ist? Schon mal daran gedacht, dass es auch sowas wie chronische Krankheiten gibt (wie z.B. bei mir) ??? Soll man deshalb nicht studieren dürfen? Micht jeder ist gleich belastungsfähig!
5. Ich habe auch gute Noten, habe auch einen Migrationshintergrund (beide Elternteile), trotzdem alle Bachelor bzw. den Abschluss so schlecht über den Kamm zu scheren... Auch wenn man den Abschluss kritisch iwe ich sehen kann, nicht alles ist schlecht und gelernt habe ich trotzdem nicht wenig daraus! Und nicht nur Theorie!
Da spricht jemand aus voller Frust... und die Punkte, die auch etwas Sinn ergeben bei dir, die muss du woanders rauslassen, z.B. bei Demos. Aber das ist ja für dich Zeitverschwendung, wie du es genannt hast...
Sei froh, dass du nicht auf Bachelor studieren musst! ich würde mal etwas deine Einstellung hinterfragen. Genauso wie die von Toffee
Student aus HH
10. Oli (Studis Online) kommentierte am 19.11.2009 um 19:21:30 Uhr
BAföG-Erhöhung ja, aber Verküpfung mit Stipendien?
Inzwischen, am 19.11. abends, hört man folgendes: Möglicherweise könne durchaus noch 2010 eine BAföG-Erhöhung kommen. Aber die Bundesregierung wird diese möglicherweise mit dem Stipendien-Plan verknüpfen - sozusagen als Lockvogel für die Länder: Mehr BAföG ja – aber nur, wenn auch den Stipendien-Plänen zugestimmt wird.
11. Shoshauna kommentierte am 20.11.2009 um 01:32:54 Uhr
Gegendarstellung
@HH
1. Richtete sich mein Beitrag auch nicht gegen Dich persönlich, sondern gegen die ganze Front von Leuten hier, die aufkreischt wie ein getroffener Hund, wenn es jemand wagt, zu sagen, ihr jammert auf hohem Niveau! Und die behaupten, die Sicht von Toffee wäre absolut haltlos. Nein es gibt noch andere, die das so sehen!
2. Was ist das für ein Argument, dass Du Deine Staatshilfen zurückzahlen willst? Meinst Du die Leute, die kein Bafög bekommen, würden diese nicht zurückzahlen wollen? Sie werden erst gar nicht gefragt. Manchmal kriegen sie nicht mal mehr einen Vollkredit wegen z.b. unbedacht abgebrochenem Studium oder so. Sie würden sogar 100 Prozent zurückzahlen wollen aber nicht mal das dürfen sie!
3. Wie süss. Einmal die Woche arbeiten. Tja ich arbeite 3 Tage die Woche. Und ich studiere natürlich auch auf Bachelor! Welche Diplomstudiengänge gibts denn noch?! Ich habe auch Anwesenheitspflicht in vielen Fächern! Und es geht, es ist halt ein heftiger Spagat. Aber die Woche besteht ja nicht nur aus 5 Tagen und nur aus Vormittagen, oder?
Musik machen, Sportverein, Freundin betüddeln und Zeit für Freunde haben? LUXUS!!! Glaubst Du jemand wie ich, der 3 Tage arbeitet, würde nicht auch lieber gern die Hälfte seines Lohnes vom Staat kriegen und seine Zeit lieber mit solchen Dingen verbringen? Soll ich jetzt ECHT Mitleid haben mit Dir für diese notwendigen Dinge des Lebens, die Du Dir natürlich nach wie vor gönnen musst und dann demonstrieren gehst, wegen Deiner misslichen Lage? Geil, du bestätigst genau das, was Toffee und ich gemeint haben!!! Meine einzige Chance zu studieren ist mit dem Wissen, solche Dinge während der Studienzeit eben opfern zu müssen. Noch Fragen???
4. Für echte psychische Probleme und derlei gibts die Möglichkeit sich beurlauben zu lassen und in Behandlung zu gehen. Man bleibt also in Regelstudienzeit und riskiert damit sein Bafög auch nicht, wenn man wegen dieser Probleme im Studium durchhängt. KEINER hindert dich deswegen an einem erfolgreichen Studium ausser Du dich selbst ggf.!
5. Lies nochmal, ich habe nichts gegen den Bachelor an sich. Ich habe aber etwas gegen faule und dumme Leute an Hochschulen, die die Staatskassen per Bafög leeren und nichts leisten. Egal in welcher Studienform. Ganz im Gegenteil, ich finde den Ansatz Bachelor und Master sehr gut, nur leider wurde das Konzept nicht gut umgesetzt. Da muss nachgebessert werden, nicht abgeschafft werden. Und obwohl ich sie mit jedem Penny selbst bezahle/bzw. per Kredit finanziere bin ich sogar für Studiengebühren. An meiner Hochschule werden sie absolut transparent verwendet, die Studenten entscheiden mit und es ist sichtbar Gutes damit vollbracht worden. Ich räume aber ein, dass das nicht an jeder Hochschule der Fall ist.
Aber ich bin halt auch an einer kleinen Hochschule in einer "uncoolen" Stadt. Selbst schuld, wenn man an eine Massenuni wie Hamburg geht und horrende Mieten in dieser Stadt zahlen muss. Aber wahrscheinlich wolltest Du in der Nähe deiner Liebsten, Deiner Freunde, Deines Sportvereins und Deiner Band bleiben? Versteh ich schon....
Natürlich kriegen Leute in meiner Lage Plaque, wenn sie so haltlose Argumente wie Deine lesen. Ist ja wohl auch verständlich! Also, demonstriert ihr mal schön. Ist nicht grundsätzlich so, dass ich es für Zeitverschwendung hielte, auch wenn das so rübergekommen ist. Ein paar Verbesserungsvorschläge hätte ich ja auch siehe oben und würde diese auch gern auf meine Plakate schreiben.
Aber scheisse, ich muss halt leider arbeiten gehen, während ihr die Transparente schwingt! Denn wenn ICH nicht arbeiten gehe, kommt kein Geld vom Staat aufs Konto und Punkt. Sogar Demonstrieren ist ein Luxus, den sich nicht jeder leisten kann.
12. BochumXY kommentierte am 20.11.2009 um 16:31:04 Uhr
unglaublich..
..was hier zum Teil für Sprüche über Bafög-Empfänger abgelassen werden. Dazu will ich mich aber nicht äußern - hab gar keine Lust auf so niveaulose Antworten. Anstatt das Bafög zu erhöhen könnte man auch direkt die Studiengebühren abschaffen, dann kämen wir nämlich alle um die Riesenverschuldung einigermaßen herum..
13. bafögempfänger kommentierte am 20.11.2009 um 20:52:26 Uhr
@Shoshauna
@Shoshauna Na alles klar? Den Geifer aus dem Gesicht gewischt und die Augen sind wieder klar? Sowas überheblich Dummes hab ich echt selten gelesen, typisch arroganter Schnösel, der denkt das er sonstwer ist. Tja, dein Pech ist es, dass du nicht an eine Privatuni kannst, ...dafür hat Papi doch nicht genug Knete. Seufz. Dann würdest du nicht mit dem unwürdigen und undakbaren Bafög-unterschichts-Pöbel zu tun haben. (Hab da echt Mitleid mit dir und deiner herzzerreisenden Story. Schreib mal ein Lied drüber. Du hast überhaupt keine Ahnung wie hart das Leben sein kann. Für Auslandsreisen Kredite aufzunehmen....sonst hat man ja nichts zu tun und auch keine Sorgen) Pöbeln würdest du trotzdem weiter. So wie es aussieht kannst du garkeine Buchstaben auseinanderhalten... weder ein U noch sonstwas. Du widersprichst dir selbst, du Leuchte. Einerseits drischt du auf die "sozialschwachen" (im Klartext) armen Menschen ein, andererseits wünschst du dir heuchlerich ebendiese an die Uni. Sowas nennt man, wenn man es nett formuliert, paradox. Übrigens muss man das Bafög zur Hälfte zurückzahlen, also bekomme ich satte 190 Euro "geschenkt" , zum verprassen, für Party und Saufen am WE... wo ich eh keine Zeit habe, da ich die ganze Zeit lerne, weder rauche noch trinke und auch nicht auf Partys gehe... aber du hast recht. Von den 400 Euro die ich mir erarbeite, darf ich ja auch ganze 160 behalten. Das ist doch ein Leben im Überfluss. Ich weiss garnicht wohin mit dem ganzen Geld und der Freizeit. Du solltest lieber ein bißchen weniger Bild und Spiegel oder sonst ein Käseblättchen lesen, du Pseudoleistungstgräger. Du hälst dich wohl für sehr schlau. Es ist nicht grade so, dass du unheimlich schlau bist und deshalb an die Uni gekommen bist. Aber da du dich für so schlau hälst, erklär mir doch mal wieso nur 25% der Studenten Bafög bekommen? Ist es weil die relativ reicheren Kinder relativ schauer sind? Was wäre deine Erklärung? Leb in deinem Sozialdarwinismus weiter, du bist die personifizierte "Elite". Kannst ganz stolz auf dich sein, mit deinem KrediteBlabla für Auslandssemester geschnösel und mit deiner rührenden Selfmademan-Story.. naja wie gesagt, schreib ein Lied drüber oder schreib gleich deine Biografie.Ich kauf auf jeden Fall ein Exemplar.Der letzte Satz von mir mag unsachlich gewesen sein, jedoch vermag ich es nicht so zu jammern. Nun im Erst.... Hoffentlich hat du keinen Studiengang belegt durch welchen du später mit Menschen tun haben wirst. Denn so einen Menschenverachtenden zB Arzt braucht keiner.
14. bafögempfänger kommentierte am 20.11.2009 um 21:24:21 Uhr
ergänzender Kommentar
Meinen ersten Beitrag habe ich nicht geschrieben um damit einen höheren Bafög Satz zu fordern, sondern den Leuten hier ein bißchen über die (Lebens)-Realität eines (ECHTEN)Bafögempfängers zu erzählen. Im Endeffekt ist es mir egal ob das Bafög erhöht wird oder nicht, an meiner finanziellen Situation wird sich sowieso nichts ändern.
15. josip kommentierte am 20.11.2009 um 22:38:11 Uhr
Bafög-Bildungsstreik
Zur Klarstellung, bin auch ein Kind mit "Mirgrationshintergrund" (tolles Wort übrigens) und habe auch mein Abi geschafft. Sogar besser als deutsche Mitschüler und auch schlechter, macht aber irgendwie keinen Unterschied, Abi ist Abi für mich. Ich halte auch keinem anderen "Migrationshintergrundkind" vor, dass es kein Abitur hat oder nicht studiert, ich stelle meine Person nicht auf ein Podest.
Also zunächst mal, ich bin total dafür das man Demonstrieren am Besten gleich verbietet oder mit Geldstrafe belegt, da es ja für manch einen als Luxus gilt. (Wenn man doch demonstrieren geht hat man ja zwangsläufig auch Geld für die Geldstrafe über... jeden selbst übelassen)
Außerdem Studiengebühren auf keinen Fall abschaffen, sondern noch erhöhen und entsprechenden, nicht näher genannten Privatunis ( monatlicher Beitrag mind. 500 Euro ) noch mehr Fördermittel zur Verfügung stellen.
Hier wurde von (keinem) Niveau gesprochen, unter denen die Anspruch auf Bafög haben. Leider muss ich feststellen das diese Niveaulosigkeit eher aus den Reihen derjenigen kommt, die eben keinen Anspruch haben. Sehr herablassende und von sich überzeugte Subjekte.
Was man aber vielleicht mal klären sollte, ist ab welchem monatlichen Einkommen man hier denn zur Oberschicht gezählt wird??? und wo sich der Mittelstandsbauch befindet, äh oder Loch oder sowas war da.....
Also meine Oma ist zum Beispeil reich (leider stehe ich in ihrer Rangliste eher auf den hinteren Plätzen, was soll man machen) und jammert am meisten. So und meine Eltern können sich wie ich mal vermute zur Arbeiter- und Angestelltenschicht zählen und jammern bei weitem nicht so viel.
Ob man es als ungerecht bezeichnen kann, dass einige (75 %) Studenten kein Anrecht auf Bafög haben, ist doch sehr fraglich. Denn der Anteil, von den 75 % der nicht aufgrund von zu hohem elterlichen Einkommen abgewiesen wurde, ist relativ marginal. Das heißt, viele Eltern sind finanziell im Stande ihrem Sprössling ein Studium mit Sorglospaket zu bezahlen. Und über die rege ich mich natürlich auch auf, die scheinen aber sonst niemanden aufgefallen zu sein. Um garkeinen Anspruch auf Bafög zu haben, müssen die Eltern, laut Bafög-Rechner schon, (für mein Verständnis jedenfalls) genug Geld verdienen/haben um ihr Kind wenigstens zu unterstützen. Die ganz schlauen gehen zum Steuerberater und lassen sich das so drehen, dass das Gör doch noch ein paar Euro aus der Sozialkasse abbekommt. Kenne ein paar Fälle wo es wie ein Wunder funktioniert, beide Eltern arbeiten bzw. sind selbstständig und müssen bei vollem Bafög keinen Cent Unterhalt zahlen. Gier scheint in den "oberen" Kreisen zu Hause zu sein. Achja "Geld ohne Gegenleistung abschaffen", tolle Idee, da steh ich voll hinter. Bin auch dafür das man gleich noch das Arbeitslosengeld 1 + 2 , die Renten und sonstige Sozialgeschenke rigoros abschafft. Die Menschen haben zwar mal ( die Meisten ) was dafür gemacht, aber jetzt tun die ja nichts mehr außer Kohle abzocken, ne?
Was ich bei besten Willen nicht nachvollziehen kann, ist das man auf Bachelor studiert und das ( bis auf ein paar Kleinigkeiten ) auch noch gut findet. Naja man muss sich halt abfinden oder welche Strategie soll das sein??? erinnert mich irgendwie alles an FDP nur noch neoliberaler....
Ich gehe übrigens nicht demonstrieren, beziehe Bafög und mache keinen Bachelor sondern Dipl.-Ing. auf einer "Massenuni". Ich habe 280 Euro nach den wirklich notwendigen Abzügen zum reinem Leben zur Verfügung, das ist nicht mal Hartz4- Niveau. Ich stell mich nicht hier hin und jammere herum, dass ich es ja soooo viel schwerer habe als andere die Bafög bekommen. Hab auch kaum Freizeit und führe nicht das sogenannte Studentenleben auf Kosten von Vaterstaat. Und ich bin damit kein Einzelfall. (unter den 25% Bafögbeziehern)
Ist ein bisschen lang geworden, musste ich aber mal loswerden.
16. Rudelos kommentierte am 21.11.2009 um 00:27:49 Uhr
"ich habs ja gesagt"
Ich erinner mich an eine Meldung hier kurz nach der Bundestagswahl in dem die düsteren Zukunftsaussichten für Studenten durch Schwarz/Gelb skizziert wurden :-)
Jetzt werden mehr Stipendien eingeführt und das Bafoeg wird erhöht. Schön zu sehen :-)
Zum Bafoeg: ich bleibe bei meiner Meinung --> Einkommens-, Alters,- Eltern,- VermögensUNABHÄNGIGES Bafoeg für alle, aber als zinsloses Volldarlehen.
17. Oli (Studis Online) kommentierte am 21.11.2009 um 17:17:04 Uhr
@rudelos
Zum einen handelt es sich erstmal nur um eine Ankündigung, ob sie wahr gemacht wird, ist noch offen. Vor allem auch, ob es wirklich um relevante Erhöhungen geht oder ob (wie es auch gelegentlich vorkam) Erhöhungen auf der einen Seite durch Verschlechterungen an anderen Stellen ausgeglichen werden.
Dann kann das ganze (wie sich ja andeutet) auch noch taktisch eingesetzt werden und mit den Stipendien-Plänen verknüpft werden.
Und schließlich: Hätte niemand Befürchtungen geäußert und hätte es keinerlei Proteste gegeben - wer weiss, ob dann überhaupt nur etwas angekündigt worden wäre. Bis vor wenigen Tagen hatte Bundesbildungsministerin Schavan eine BAföG-Erhöhung noch ausgeschlossen.
18. D-U kommentierte am 22.11.2009 um 00:47:05 Uhr
Warum Einem mehr anstatt Zweien sehr zu helfen?
Bafög Erhöhung? Abgesehen davon, dass Herr Schäuble da wohl nicht so einfach seine Unterschrift darunter setzt, weiß ich noch nicht so ganz worin der Sinn liegen soll.
Anstatt Erhöhungen in Betracht zu ziehen, sollte man eher mal versuchen mehreren Studenten Bafög zu gewähren, da der Höchstsatz vollkommen ausreicht um gut zu leben. Wer bekommt denn schon über 600Euro von seinen Eltern.
Ich warte seit Monaten auf mein Bafög, sollte ich keines bekommen, sieht es so aus, dass meine Eltern mir nicht viel dazu geben können, aufgrund ihrer Schulden. Ich bin täglich von 8 - 19Uhr in der Uni, abends und am Wochenende lerne ich dann noch und versuche zu arbeiten. Aber nicht viele Arbeitgeber nehmen Leute die lediglich einmal die Woche arbeiten können. Freizeit? kenn ich nicht. Neue Schuhe kaufen? Fremdwort.
Die Grünen haben ein sehr gutes Konzept mit einem Basiszsuchuss von 200€ zzgl. Bafög. Das Hauptproblem liegt jedoch in der Bürokratie. Ich musste über 10 Dokumente mit teils 4 -8 Seiten besorgen, bearbeiten, zuschicken. Wovon zwei Dokumente verloren gingen und ich nach 2Monaten noch keine Nachricht habe, weil ein Dokument fehlt, das noch vom Finanzamt kommen muss.
Ich möchte es besser machen als meine Eltern, bekomme allerdings keine Chance dazu. Bekannte von mir wohnen noch zu Hause und bekommen 200 bis 300Euro. Ich wohne 500km von meinen Eltern entfernt - wo liegt da die Gerechtigkeit. So jetzt viel Spaß beim kritisieren. Frau Schavan und co. werden dies allerdings eh nie lesen, da bin ich mir ziemlich sicher, freuen würde es mich dennoch, falls es zum Nachdenken anregen sollte.
Liebe Grüße an alle Mitüberlebenskünstler
19. Pro-Bafög kommentierte am 24.11.2009 um 12:00:41 Uhr
Eigene Entscheidung...
@ Shoshauna:
So wie es sich anhört, hast du dir deine Situation selber ganz bewusst ausgesucht - du bist in eine kleine (vielleicht auch unattraktive) Stadt gegangen, verzichtest auf Hobbies und Freunde, hast keine Zeit für Engagement außerhalb der Uni etc., damit du eben dein Studium möglichst schnell durchziehen kannst. Du kannst es aber nicht anderen Leuten zum Vorwurf machen, dass sie andere Prioritäten als du gesetzt haben und sich eben solche (aus deiner Sicht) "Luxus-Angelegenheiten" wie Freizeit, Sport und die Möglichkeit mal über den eigenen Tellerrand zu gucken nicht entgehen lassen wollen - auch auf diese Weise kann man Dinge lernen und Kompetenzen erwerben, die man an der Uni nicht vermittelt bekommt. Auch wenn es dir vielleicht so vorkommt - es zwingt dich keiner dazu, zugunsten des Studiums dein ganzes Privatleben aufzugeben - es ist ganz allein deine Entscheidung gewesen! Du hast die Wahl und sicherlich auch die Möglichkeit, es anders zu machen! Gerade diese Wahl- und Entscheidungsfreiheit sind Werte, auf die früher an der Universität viel Wert gelegt wurde, und die im Zuge des Bachelorsystems offensichtlich immer mehr verloren gehen.
20. sozialschmarotzer kommentierte am 24.11.2009 um 12:30:49 Uhr
Kurze Richtigstellung der Fakten
Hier wird immer von über 600 Euro für Bafögempfänger gesprochen - wo habt ihr die denn her? Den Höchstbetrag von 640 Euro erhält NUR, wer selbst krankenversichert ist - da gehen ca. 65 Euro schon wieder ab. Die Miete wird bis zu 218 Euro gefördert - dafür bekommt man in meiner Unistadt (klein!!!) nicht mal ein Wohnheimszimmer. Studiengebühren hauen jeden Monat mit ca. 100 Euro rein, wenn man keinen Kredit aufnehmen will. Bafögempfänger bekommen weniger als Hartz IV ...
Die meisten Studenten (>60%) gehen nebenher arbeiten - um einen Kredit zu vermeiden oder sich einen besseren Lebensstil leisten zu können - , je nach Studiengang ist es eben nicht immer möglich. Wer wirklich auf's Bafög angewiesen ist, beeilt sich auch mit dem Studium, denn ab Überschreiten der Regelstudienzeit gibt es nichts mehr.
Warum fordert ihr Bafögablehner denn nicht, dass die Elterneinkommensgrenzen gesenkt werden, so dass auch Mittelschichtslochkinder Bafög bekommen? Oder dass es ein komplett elternunabhängiges Bafög gibt? Ich vermute, ich weiß die Antwort: Es gefällt euch, dass ihr so "arm dran" seid, dann habt ihr nämlich jemanden, der schuld an eurer Misere ist.
Demonstrationen verbieten zu lassen, war HOFFENTLICH ironisch gemeint - sonst mache ich mir ernsthaft Gedanken darüber, was du aus der deutschen Geschichte gelernt hast.
21. Ein JUCHEEH auf Schweden kommentierte am 24.11.2009 um 13:30:51 Uhr
Bafög-Erhöhung - EIN Tropfen auf den heißen Stein
Moin Moin,
die Verblendung Mancher, die hier teilweise sogar die Abschaffung des Bafög fordern ist einfach nur infarm! Liberaler und konservativer Propagandha sei dank...
Die Verblendung Anderer, zu behaupten, dass es kein Mittelstandsloch gäbe, ist leider ebenso infarm! Linker Propagandha sei dank...
Leute, wacht auf! Seht mal über Ländergrenzen hinweg, dann seht ihr, dass eine pure Erhöhung des bestehenden Bafögs nichts ändert! Deutschland hat im europäischen Vergleich mit Abstand den geringsten Teil an Studierenden aus bildungsfernen Schichten! Die Hürden, die das Schulsystem aufstellt (Sprung Grundschule > weiterführende Schule > Studium) werden immer seltener genommen. Das sind die Probleme, über die man Streiten und die man lösen muss! Die Schweden (mal wieder) leben es uns vor, wie es richtig geht. Und die haben Einkommens-, Alters,- Eltern,- VermögensUNABHÄNGIGES Bafoeg für alle, aber als zinsloses Volldarlehen. Die, die es sich leisten können das Darlehen nicht in Anspruch zu nehmen, haben halt Glück...
22. elli m. kommentierte am 24.11.2009 um 14:24:58 Uhr
Paradigmenwechsel
Als SB in einem Bafög-Amt, erlebe ich täglich die Ungerechtigkeit und die Tragödien, um den materiellenExistenzkampf, die dieses Gesetz bewirkt.Anhand der Zuschriften ist zu entnehmen, dass Nicht-Bafög-Anspruchsberechtigte einen richtiggehenden Hass auf die andere Seite haben, man könnte auch von Sozialneid sprechen. Andererseits werden die Bafög-Empfänger als sozial Bedürftige ausgegrenzt oder es wird ihnen unterstellt, sie hätten mit Tricks etc. das BaföG bekommen. Außerdem braucht man rechtskundige Beratung, wenn man beim Ausfüllen der seitenlangen Formulare keinen Fehler machen will. Die derzeitige Situation spaltet die Gesellschaftsgruppe der Studenten, was dazu führt, dass die Schlacht ums Geld ablenkt von den tatsächlichen Problemen. Womöglich ist das strategisch sogar gewollt nach dem Motto: Divide et impera. Die Ministerin braucht also im Windschatten der Neiddiskussion sich nicht um das wirklich Wichtige kümmern - wie Ausstattung d. Universitäten, Lehrkörper, Abschaffen der Eliteunis etc. etc. Ein Paradigmenwechsel wäre daher an der Zeit. Weg vom gegängelten Almosenempfänger zum mündigen Studenten: Das Bafög wird abgeschafft, jeder Studienwillige hat einen Anspruch auf einen Studienkredit in Höhe von 800,-- € mtl., den er dann unverzinst wieder zurückzahlt, besonders gute Leistungen - ausgedrückt in leistung/Zeit- erhalten einen Rabatt, damit bestrafen sich die Lotterstudenten selbst. Konsequenz: Ersparnis an einem immensen Verwaltungsaufwand, keine willkürlichen Sachbearbeiterentscheidungen, keine unnötigen Gerichtsprozesse, Streit ums Geld in der Familie etc., keine Ausbeutung durch 400,-- €-Jobs, keine Existenzängste, ob das Bafög rechtzeitig kommt, damit die Miete bezahlt werden kann, also rundum Kopf frei für das Studium. Und jetzt bitte nicht das Argument, dann kriegt ja einer, der aus einer Millionärsfamilie stammt, auch einen Studienkredit. Das ist ist ebenfalls eine Ausgrenzung. Abgesehen davon haben die Eltern aus der gut verdienenden Schicht, und das betrifft nicht nur die Millionäre sondern bereits die Masse der Mittelschicht(z.B. Mutter und Vater im öffentlichen Dienst mit TVöD 5 und 9) durch die von ihnen abgeführten Steuern das Ding bereits vorfinanziert. Die FPD hat diese Version vor der Wahl ja bereits öffentlich angedacht. Im Wolkenkuckucksheim der Kinderlosen von Frau Schavan, deren Freundin Frau Kanzlerin, als Familienvater nicht Frage kommender Herr Westerwelle ist man soweit weg von den Poblemen des Volkes, dass sich da nichts tun wird, schließlich will man sich nicht noch mehr in die Schusslinie der Linken begeben. Von den Linken ist auch nichts in diese Richtung zu erwarten, die streben nach der Umverteilung von oben nach unten, also alles geschenkt. Ein Paradigmenwechsel geht dort gar nicht , deren Klientel besteht aus den derzeitigen BAfög-Empfängern. Wer will schon seine Wähler vergrätzen. Es wäre jetzt wirklich an der Zeit, mal ganz anders zu denken als bisher, sonst wird sich nichts änderen in diesem Land.
23. D - U kommentierte am 24.11.2009 um 23:38:05 Uhr
Alberne Bürokratie und Ahnungslosigkeit
@ Pro-Bafög: Du hast vollkommen Recht, wenn du behauptest, dass Niemand zur völligen Aufgabedes Privatlebens gezwungen wird, UND dass Nebenaktivitäten wichtig und zum sozialen Leben dazugehören. Aber ich bin der Meinung, es sei besser wenn das Bafög für die Existenzsicherung des Einzelnen dient, und alles weitere kann man sich dazuverdienen.
Ich selbst hoffe immer noch auf Bafög und weiß, dass ich ohne Bafög mein Studium eventuell abbrechen muss. Vielleicht gebe ich mich auch deshalb mittlerweile mit dem Existenzminimum zufrieden --> hauptsache ich darf studieren. Nichts desto trotz handelt es sich hierbei um Beträge von 500€. Wie bereits richtig erwähnt wurde: Studiengebühren Semestergebühren Miete Strom Telefon Nahrungsmittel Bücher (Kosten teils weit über 200€ pro Semester) Kleidung gehört auch dazu
Sorry wenn ich etwas vergessen haben sollte. Ich bleibe bei der Meinung, man solle nicht das Bafög an sich erhöhen sondern die Zahl der Empfänger bzw. die Freibetragsgrenze der Eltern erhöhen. Meine Eltern haben ihr Lebenlang gearbeitet und wollen nun davon leben. Es ist nicht die Welt, aber etwa 1000€ + 417€ für meine Schwester als freibetrag zu nehmen ist unverschähmt. Welche Kosten sollen meine Eltern denn mit 1400€ decken?
Das ist genauso dämlich wie die Berechnung von Hartz 4. Dort bekommen Kleinkinder einen anteil vom Erwachsenenbetrag, d.h. sie habe Geld für die Kneipe aber leider nichts für Windeln (die wohl leicht teurer und existenzieller sind).
Diese elende Bürokratie und unfelxiblen Denkweisen sind es, die uns das stehen lassen wo wir sind. Ich hoffe die Verantworltichen merken es rechtzeitig, überholt werden wir ohnehin schon, Tag für Tag......
24. Renate kommentierte am 25.11.2009 um 19:15:04 Uhr
Lasst Zahlen sprechen!
Für meinen Vorredner ganz langsam und deutlich: 1.555 € Freibetrag für Mutter und Vater 470 € Freibetrag für unterhaltsberechtigte Schwester ------------ 2.025 € vorläufiger Freibetrag ======= Dazu kommt noch das anrechnungsfreie Kindergeld von 164 €.
Mit 2.189 € für 3 Personen kabnn man nicht davon sprechen, dass die Familie sich gewaltig einschränken muss.
Von jedem Euro, den die Eltern mehr verdienen, dürfen sie 55 Cent selbst behalten und müssen lediglich 45 Cent an den studentischen Nachwuchs abgeben. Hat der also gar keinen Anspruch auf BAföG (mit eigener Wohnung), müssen die Eltern mindestens ein bereinigtes Einkommen haben von 1.555 € Freibetrag für Eltern 470 € Freibetrag für Schwester 714 € Zusatzfreibetrag für Eltern und Schwester 584 € Unterhaltbetrag für Studentenkind ----------- 3.323 € Mindesteinkommen der Eltern + 164 € Kindergeld für Schwester + 164 € Kindergeld für Studentenkind ----------- 3.651 € Familieneinkommen ======
Gibt man dem Studentenkind jetzt den Betrag nach Düsseldorfer Tabelle in Höhe von 640 €, also mehr als der BAföG-Bedarfssatz, verbleiben der 3köpfigen Familie immer noch 3.011 €.
Hier kann man wieder nur von Jammern auf höchstem Niveau sprechen, das "arme" Mittelstandsloch sieht für mich anders aus.
25. D-U kommentierte am 26.11.2009 um 22:12:12 Uhr
jaja
Dazu möchte ich nur kurz hinzufügen, dass meine eltern Schulden im 5stelligen Bereich haben, oder willst du mir das vorwerfen?? So was kommt auch vor, wird jedoch nicht berücksichtigt, zumindest laut meiner Bafög Beamtin.......
26. Daniel_G kommentierte am 27.11.2009 um 15:26:24 Uhr
Jaja...
...wir BAföG-Bezieher sind schon ein verwöhntes Pack. ;)
Ich bekomme BAföG, kann damit einigermaßen zusammen mit meiner Freundin leben. Kein Luxus, aber immerhin, es gibt n Dach überm Kopf und ihr kleines Einkommen ( weniger als 1000 Euro ) reicht sogar für ein Luxus-Objekt namens "Auto".
Doof isses natürlich, wenn das BAföG-Amt chronisch überlastet ist, man seinen Folgeantrag fristgerecht einreicht, und eben KEIN nahtloser Übergang da ist, und man plötzlich 3 (!) Monate ohne Geld darsteht. Nach einigen Telefonaten und Briefwechseln wurde dann eine Abschlagszahlung bewilligt, aber DAS ist dann wirklich eine beschissene Situation, wenn am Monatsende plötzlich das Geld nicht überwiesen wird und man nicht mal eben schnell einen Job bekommt.
Glücklicherweise habe ich zu diesem Zeitpunkt noch alleine gewohnt...
Dieses Jahr habe ich den Antrag einen Monat früher abgeschickt. Fristen in allen Ehren, aber wenn die nicht reichen...
Meiner Meinung nach sollte das BAföG nur geringfügig erhöht werden. Vielmehr sollten die Herrschaften dafür sorgen, dass zu den Stoßzeiten genügend Sachbearbeiter zum Bearbeiten der Anträge vorhanden sind.
Stichwort Studiengebühren: Dank Fachrichtungswechsel nach dem 2. Semester darf ich die in Zukunft alleine zahlen, Kredit ade... Und wenn man dann sieht, dass die Gebühren, die die FH erhebt, immer weiter steigen, da dass Semesterticket schon wieder teurer geworden ist, und die 500 Euro im Semester für irgendwelche Prestigeinvestitionen herausgehauen werden...
Nun ja, ich könnte brechen...
27. D-U kommentierte am 01.12.2009 um 12:34:47 Uhr
Sinnfrei
@ danielle_g: Ich gebe dir absolut recht. Ich warte seit 21.09.09 auf die Antwort meines Erstantrages, von wegen max. 6Wochen Wartezeit. Meine Komilitonen haben teilweise ihren Antrag schon, aber deren Sachbearbeiterin fehlt auch nicht zur Stoßzeit mal 2Wochen (bis jetzt...).
Und warum bekommt Jemand, der bei den Eltern wohnt, und KEINE Ausgaben hat, einen Höchstsatz von 414€ der sich um lediglich 98€ + Mietzuschuss von Jemanden unterscheidet, der nicht mehr bei den Eltern wohnt????
Um es mal zu rekapitulieren: Person A, hat 414€ für sich, keine Ausgaben (außer Handy und Luxusgüter). Person B bekommt 512€ + 72€ Mietzuschuss - Ausgaben (Miete, Nebenkosten, Strom, Nahrung etc., Telefon) von etwa 450€ macht 134€ über.
Gut, dass da das Verhältnis stimmt..... Was macht man monatlich mit 400€ + Kindergeld? Sollte man da nicht vielleicht einsparen und mit dem eingesparten Geld mehreren Studenten die Möglichkeit geben zu studieren??
Macht das Sinn?? 2 Personen mit gleichen Ansprüchen und ähnlichen elterlichen Umständen bekommen unterschiedlich viel Geld. Richtig der Alleinlebende bracuht weniger.... unfassbar hohl das Ganze.